Historia
Indologie
Geschichte der Südasienforschung in Freiburg
1919-1931: Ernst Leumann (*11.04.1859 im Dorf Berg im Kanton Thurgau der Schweiz; +24.04.1931 in Freiburg im Breisgau)
1919-1931: Ernst Leumann (*11.04.1859 im Dorf Berg im Kanton Thurgau der Schweiz; +24.04.1931 in Freiburg im Breisgau)
Die Abtretung des Elsaß an Frankreich, Folge des ersten Weltkriegs, zwang Ernst Leumann die Universität Straßburg zu verlassen, an die er 1884 als Indologe berufen wurde und die durch seine Tätigkeit einen gläzenden Ruf im Bereich der Indologie erhalten hatte. Wie verschiedene seiner Straßburger Kollegen suchte Leumann seine Zuflucht in Freiburg im Breisgau. Die Umstellung war nicht leicht und die Kontakte mit der Straßburger Bibliothek blieben gleichwohl erhalten. Die Albert-Ludwigs-Universität ernannte ihn immerhin zum Honorarprofessor. Ernst Leumann hatte Schüler nicht nur aus verschiedenen Teilen Deutschlands, sondern auch und gerade aus Japan, was damals eher die Ausnahme war. 1928 wurde er von seinen akademischen Pflichten entbunden und drei Jahre später verstarb der große Pionier der Indologie.
– Zum Lebenslauf und Schriftenverzeichnis Leumanns vgl. Nalini Balbier (Hrsg.), Ernst Leumann, Kleine Schriften, Stuttgart 1998 (Glasenapp-Stiftung, Bd. 37), S. IX-L.
Foto-Quelle: W. Rau: Bilder hundert deutscher Indologen, Franz-Steiner-Verlag Wiesbaden, 1965, S. 63.
1964-1980: Ulrich Schneider (*02.04.1922; +30.05.1992)
Die Gründer des Orientalischen Seminars der Univ. Freiburg, Oluf Krückmann und Hans Robert Roemer, waren sich von Anfang an einig, dass im modernen Konzept eines Orientalischen Seminars der Raum Indien und Südostasien nicht ausgespart bleiben dürfe. Deshalb wurde Ullrich Schneider für die Indologie (PD 1959, apl.Prof. 1964) aus der traditionsreichen Leipziger Orientalistenschule nach Freiburg geholt.
– Zitiert aus der Website des Orient. Seminars.
Foto-Quelle: H. Falk [Hrsg.]: Hinduismus und Buddhismus. Festschrift für Ulrich Schneider, Hedwig-Falk-Verlag Freiburg, 1987.
1980-2006: Oskar von Hinüber (*18.02.1939 in Hannover)
Der Zeit der Expansion in den 60er und 70er Jahren folgte eine Etappe der Konsolidierung und Neuorientierung. Dies ist vor allem auch für die Indologie festzuhalten, wo nach der Wegberufung von Ulrich Schneider nach Münster Oskar von Hinüber den Schwerpunkt auf die mittelindischen Sprachen in enger Verbindung mit dem Buddhismus setzte. Trotz geringer Ressourcen konnte nicht zuletzt durch die Einbeziehung der in Freiburg habilitierten Indologen Harry Falk und Thomas Oberlies, beide inzwischen Ordinarien in Berlin bzw. Göttingen, ein breit gefächertes Lehrangebot gewährleistet werden. Die Freiburger Indologie genießt international nicht nur ein hohes, sondern höchstes Ansehen. Umso beklagenswerter ist es, dass mit dem Ausscheiden von Oskar von Hinüber die Stelle zum 31. März 2006 gestrichen wurde und das Fach Indologie an der Universität Freiburg damit entfällt. Nicht nur für das Orientalische Seminar, sondern auch für die Nachbardisziplinen, insbesondere die Sprachwissenschaft, ist dieser Verlust unersetzlich.
– Zitat aus der Website des Orient. Seminars.
Sinologie
Siehe Der Weise geht leise. Im Gedenken an den Begründer der Freiburger Sinologie Professor Dr. Peter Greiner, hrsg. von Harro von Senger und Haiyan Hu-von Hinüber, Wiesbaden 2016 (Freiburger Fernöstliche Forschungen, Band 10),
S. 287-291: Harro von Senger, “Zur Geschichte der Sinologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Br.”;
S. 293-311: Harro von Senger, “Die Sinologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Br. in der Ära Prof. Dr. Peter Greiners”.
Japanologie in Freiburg
(Auszug aus der Website des Orientalischen Seminars der Univ. Freiburg:) “Während für den Raum Süd- und Ostasien nach der Wegberufung von Ulrich Unger nach Münster im Jahre 1966 bereits 1970 mit Nelly Naumann die Japanologie eingerichtet werden konnte, dauerte die Karenz in der Sinologie letztendlich bis 1980, als Peter Greiner zum Professor für Sinologie ernannt wurde. Seit der Pensionierung von Nelly Naumann, 1984, wird das Japanische nur noch durch ein halbes Lektorat betrieben, wohingegen die Sinologie 1989 mit der Berufung von Harro von Senger, der seinen Arbeitsschwerpunkt im chinesischen Recht hat, eine Verstärkung erfahren hat.”
Vgl. auch Harro von Senger, “Zur Geschichte der Sinologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Br.” in: Der Weise geht leise. Im Gedenken an den Begründer der Freiburger Sinologie Professor Dr. Peter Greiner, hrsg. von Harro von Senger und Haiyan Hu-von Hinüber, Wiesbaden 2016 (Freiburger Fernöstliche Forschungen, Band 10), S. 287-291.